Manchmal läuft es im Leben anders als geplant.
Manchmal wacht man morgens mit einem neuen Gedanken auf, der die ganze Tagesplanung durcheinander bringt.
Manchmal steckt einem wochenlang eine Idee im Kopf, mit der sich vielleicht das gesamte Arbeitsumfeld ändert.
Manchmal schleppt man über Monate und Jahre einen Gedanken mit sich, der das ganze Leben auf dem Kopf stellt.
Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, ob ich euch an diesem Lebenswandel, den ich gerade duchgemacht habe, teilhaben lasse, oder nicht. Einige von euch erinnern sich vielleicht
an meinen Beitrag vom Anfang des Jahres, so manch einer hat vielleicht auch schon in
dem Beitrag zu meiner Blogpause im Juni zwischen den Zeilen gelesen.
In den vergangenen Monaten hat mich etwas sehr viel Kraft und Mut gekostet:
Die Trennung von meinem Mann.
Die Gründe, das Für und Wider, die vielen Gedanken um das Glücklichsein und seinen Preis, die Bauchschmerzen und Tränen, das schlechte Gewissen und die Ängste und Sorgen um das Mädchen werde ich euch komplett ersparen.
Es ist nur mehr eine schlichte Tatsache, dass unsere Liebe seit Anfang diesen Jahres keinen Bestand mehr hat. Das Versprechen, dass ich ihm einst gegeben habe, konnte ich nicht mehr halten.
Er ist ein toller Kerl, ein super Vater und für jemand anderes auch genau der richtige Ehemann. Ich musste aber in den vergangenen Jahren feststellen, dass er für mich nicht der sagenumwobene Prinz auf dem weißen Schimmel ist. Es fehlte etwas. Das was uns verband war zu schwach, um das was uns fehlte aufzuwiegen.
Noch einmal ganz zurück auf Anfang zu gehen, wenn das Leben schon in vermeintlich perfekte Bahnen gelenkt wurde, ist wirklich ein schwieriger Schritt. Wir hatten eine schöne Anfangszeit, eine Wahnsinnshochzeit, haben ein Haus gebaut, ein Kind bekommen, haben beide sichere Jobs. Es war doch alles gut. Nach Außen hin war immer alles gut... fast schon perfekt.
Dennoch habe ich festgestellt, dass diese Entscheidung mir zwar keinesfalls leicht gefallen ist, sie jedoch absolut richtig war. Es war wie eine Befreiung von Ketten, die ich sehr lange ignoriert habe.
Manchmal lohnt es sich auch einen neuen Weg zu gehen...
Manchmal lohnt es sich die Gedanken, die man mit sich trägt, genauer zu hinterfragen, auf den ungewissen Weg abzubiegen.
Denn mir geht es gut! Sehr gut! Ich entdeckte neue Seiten an mir, neue Kräfte, neue Freude.
Und es gibt auch eine neue Liebe...
Ein fabelhafter Typ!
Doch was ist mit dem Kind?! Das fragen sich jetzt sicher die meisten von euch, oder?
Das Zuckermädchen hat die Trennung so wahnsinnig toll und wunderbar mitgemacht.
Sie hat so ein großes Herz und so eine starke Seele und so viel Liebe in sich.
Tatsächlich war sie bei der Trennung das kleinste Problem, die kleinste Sorge... Tatsächlich war sie uns sogar eine große Stütze und hat uns mit ihrer kindlichen Weisheit und Liebe immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt!
Sie ist einfach der Wahnsinn!
Jetzt genießen wir zwei unseren Mädelshaushalt sehr! Wir bewältigen unseren Alltag zu zweit und versuchen trotz allem auch Zeit für wertvolle Momente zu finden.
Und ganz regelmäßig und oft darf sie natürlich bei ihrem Papi schlafen.
Sie macht es uns leicht.
Es ist für sie sicher sehr hilfreich, dass wir auch in den schwersten Zeiten vor ihr immer darauf geachtet haben, das jeweils andere Elternteil nicht schlecht darstehen zu lassen. Dass wir uns mit ihr zusammen freuen, wenn sie das jeweils andere Elternteil besuchen darf. Dass wir nicht traurig sind, wenn sie uns wieder verlässt. Dass wir, wenn wir sie abholen, immer fünf Minuten extra mitbringen, um noch einen Moment in der Wohnung des jeweils anderen zu verbringen. Dass wir ihr jeden Abend sagen, wie lieb wir sie beide haben. Das wir dafür Sorge tragen, dass die neue Situation einfach nur eine neue Situation ist. Nichts ungewöhnliches, schlimmes, dramatisches. Es ist wie es ist und uns geht es dabei gut.
Puh! Das war jetzt ein sehr tiefer Einblick in mein Privatleben.
Nun bin ich auf eure Reaktion sehr gespannt!
Lieblingsgrüße!