Saubere, glatte und möglichst auch weiße Zähne sind mir persönlich einfach wichtig. Ich lache viel zu oft, um meine Zahnreinigungen auf irgendeine verrückte Weise zu dezimieren.
Deshalb war ich mir auch recht sicher, dass ich eher nicht auf alternative Zahnhygiene umsteige. Ich war überzeugt, dass nur meine elektrische Ultraschall Zahnbürste zusammen mit der superchemie-Whitening Zahncreme meinen Ansprüchen genügen kann.
Heute spüre ich wie der nachhaltige grüne Gedanke mich in einen langsamen Prozess einsaugt. Denn seit etwa 3 Monaten steht in meinem Badezimmer eine Bambuszahnbürste neben selbstgemachter Zahncreme.
Zugegeben: Ich habe mir meine selbstgemachte Zahncreme mit der festen Überzeugung zusammen gemischt, dass sie eh nicht funktionieren würde.
Aber von vorne.
Der erste Schritt war eine Bambuszahnbürste aus dem Unverpacktladen. Einfach mal ausprobieren, dachte ich mir. Der Umstieg von der elektrischen Bürste mit Minikopf ist mir nicht leicht gefallen. Ich wusste nicht so recht, wohin mit dem Riesenbürstenkopf und dem harten Holzstiel in meinem Mund und konnte den Druck nicht richtig dosieren. Noch dazu verlor die Bürste bei jedem Putzgang Borsten... Na toll... war ja klar, dass das nicht klappt!
Aber mittlerweise habe ich "meine persönliche"Bambusbürstenvariante im Netz gefunden. Und nach ein paar Wochen Übung habe ich mich so richtig an meine neue Bürste gewöhnt. Heute komme mit den Holzbürsten viel besser klar, als mit der elektrischen Zahnbürste. Der Aspekt der Handarbeit bringt mir außerdem ein besseres Putzergebnis, als die faule elektrische Variante.
Gleichzeitig fing ich an nach Rezepturen für verschiedene Zahncremevariante zu recherchieren. Die Rezepte sind zahlreich, aber sie bauen alle auf die drei selben Zutaten auf. Kokosöl, Birkenzucker und Natron auf. Ich habe alle Zutaten im Haus. Es wäre also die einfache und logische Konsequenz, das mal auszuprobieren, oder?
Trotzdem war ich unsicher und habe erst Denttabs ausprobiert. Dabei handelt es sich um kleine weiße Tabletten, die vor dem Zähneputzen im Mund zerkaut werden. Sie ersetzen die Zahncreme zu 100% und es gibt sich in verschiedenen Variante, zum Beispiel in Unverpacktläden oder in der Apotheke. Es funktioniert aber so richtig sauber fühle ich mich damit nicht. So kann ich meine unzähligen und teuren Zahnpastatuben nicht ersetzen!
Da ein Rückzug für mich aber auch nicht in Frage kommt, habe ich mich letztendlich doch an ein Zahnpastarezept gewagt, das ich euch heute mit voller Überzeugung vorstellen kann.
Ihr braucht:
4 EL Bio-Kokosfett
2 TL Natron
2 TL Natron
1 TL Xylit
optional 10 Tropfen Pfefferminzöl
optional 1 Prise Kurkuma
optional 1 Prise Zimt
optional 10 Tropfen Pfefferminzöl
optional 1 Prise Kurkuma
optional 1 Prise Zimt
Die Herstellung ist easy:
Kokosfett im Wasserbad etwas schmelzen (es muss nicht mal flüssig sein) und Natron, Xylit und weitere optionale Zutaten hinzugeben. Durchrühren und wieder fest werden lassen.
Kokosfett wirkt antimikrobiell und karieshemmend. Natron ist ein altes Hausmittel mit unfassbar vielen Anwendungsmöglichkeiten. Hier sorgte es durch einen schonenden Abrieb für sanfte Aufhellung. Xylit oder auch Birkenzucker ist euch vielleicht aus Zahnpflegekaugummis bekannt. Es wirkt karieshemmend und sorgt für einen angenehmeren Geschmack. Ebenso wie das Pfefferminzöl, dass auch den Atem erfrischt. Kurkuma kann zusätzlich Schwellungen verhindern und (bei echten Zähnen) aufhellend wirken. Zimt wird eine schmerzstillende und entzündungshemmende Funktion nachgesagt. Bei den letzten beiden Zutaten muss man für geschmackliche Experimente bereit sein.
Ich benutze diese neue müllfreie und plastikfreie Zahncreme nun schon seit Anfang diesen Jahres. Anfänglich noch im Wechsel mit meiner altbewährten Kaufpasta, heute gibt es nur noch die selbstgemachte Zahncreme. An das neue Putz- und Geschmackserlebnis muss man sich tatsächlich erst mal gewöhnen.
Ich bin mit dem Putzergebnis wahnsinnig zufrieden. Nach dem Zähneputzen fühle ich gerne mit der Zunge über die Zähne. Macht ihr das auch immer? Meine Zähne sind ganz glatt und sauber. Diese tolle glatte Gefühl bleibt auch fast den ganzen Tag, bis ich am Abend erneut die Zähne putzen.
Da mir meine Zähne wichtig sind und ich ein sauberes Lächeln einfach sehr sympatisch finde, mache ich übrigens noch mehr, als das reine Zähne schrubben.
Mindestens einmal im Jahr gehe ich zum Zahnarzt für eine professionelle Zahnreinigung. Das tut nicht weh, dauert ca. 20min und kostet (hier) ca. 30 - 40€. Oft zahlen die Krankenkassen die Zahnreinigung ganz oder teilweise. Fragt das bei euch einfach mal nach.
Mindests einmal pro Woche mache ich eine Ölziehkurz mit Kokosöl. Dazu erwärme ich einen Esslöffel Kokosfett ganz kurz über dem Wasserbad oder einfach in der Mikrowelle und ziehe das flüssige Öl dann 5 - 10min (besser noch länger) langsam durch die Zähne. In der Zwischenzeit räume ich meist die Spülmaschine aus, hänge Wäsche auf oder organisiere den Tag. Das Öl spucke ich danach in die Toilette. Nicht ins Waschbecken bitte, denn Kokosöl wird wieder fest. Das Öl gelangt in alle Ecken und Winkel im Mundraum und reduziert Zahnbeläge und verhindert Karies.
Alle paar putze ich meine Zähne zusätzlich mit Aktivkohle. Vor oder nach dem normalen Zahnputzvorgang drücke ich meine angefeuchtete Zahnbürste leicht in das Pulver und putze meine Zähne mit der schwarzen Kohle. Das soll die Zähne auf eine schonende Weise aufhellen.
Übrigens habe ich gerade einen Zahnarzttermin gehabt und ich war natürlich echt gespannt! Sonst war mein Zahnarzt immer recht zufrieden. Ab und zu wies er mich darauf hin, dass einige Zähne beim Putzen nicht erreicht oder vergessen werden (Und ich so "Häääh?", denn ich hab doch immer darauf geachtet, alle Zähne zu erwischen.). Er wühlte also in meinem Mund herum, schaute in alle Ecken und meinte dann: "So, da hab ich gar nichts auszusetzen. Hervorragend!"
Ha!
Siehste!
Und ihr? Habt ihr schon mal überlegt Zahncreme selbst zu machen?
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Denttabs (gibt es auch im Unverpacktladen oder in der Apotheke)
Bambuszahnbürsten (gibt es auch im Unverpacktladen)
Kokosöl (oder im Supermarkt oder im Drogeriemarkt)
Natron (oder im Supermarkt)
Xylit (oder im Supermarkt, besser bekannt als Xucker)
Pfefferminzöl
Aktivkohlepulver