Manchmal schreie ich, so laut ich kann.
Warum?
Lag es daran, dass sie mich früh um fünf mit lauten Geschrei zu sich rief, um mir zu sagen, dass sie gerne zu mir kommen würde?
Lag es daran, dass ich nicht wieder einschlafen konnte?
Lag es daran, dass sie zum Zähneputzen wieder 15min brauchte?
Lag es daran, dass sie in Tränen ausbrach, weil ihre Strumpfhose auf links gezogen war?
Oder dass sie wütend wurde, weil sie mein "hmhm" als Antwort auf einen Satz überhörte und laut zu weinen beginn, weil sie meinte, ich hätte ihr nicht zugehört?
Lag es an der verschütteten Cornflakesmilch, die sie sich selbst eingoss?
Oder an dem pitschnassen Waschlappen, mit dem sie die Milch aufwischen wollte, aber stattdessen nur die stoffgepolsterten Stühle unter Wasser setzte?
Ich schreie! So laut ich kann.
Und es fühl sich komisch an. Schon während ich die lauten Töne aus meinem Mund kommen höre, fühle ich mich fremd und seltsam Die Stimme verändert sich, sie wird heiser, tiefer, scheint gar nicht mehr meine zu sein, füllt den ganzen Raum und kommt von überall her.
Darf ich mein Kind anschreien?
Bin ich dann authentisch? Bin ich einfach ein Mensch, der seinen Emotionen freien Lauf lässt, sie nicht unter Kontrolle hat?
Ich denke mir, dass es beruhigend ist, dass es nicht nur mir so geht.
Und dennoch kommen mir die Tränen in die Augen.
Das war nicht fair ihr gegenüber.
Ich mag mich selbst nicht, wenn ich sie anbrülle.
Es ist ein Kontrollverlust und ich verliere die Kontrolle nicht gern. Erst recht nicht ihr gegenüber.
Ihre REaktion darauf verstört mich meist noch mehr. Sie wird leise. Sie schämt sich, weil sie mich wütend gemacht hat und ist wütend auf sich selbst, weil sie mir die Stimmung verdorben hat.
Es bricht mir das Herz.
Ich schreie nicht oft. Und ich schreie nie ohne Reue. Es tut mir leid!
Ich möchte mich in diesen Situationen gerne mehr unter Kontrolle habe. Denn ich weiß, dass dieser Kontrollverlust nichts besser macht. Dass er nichts bringt. Keine Erleichterung, keine Ruhe.Am Ende umarmen wir uns, entschuldigen uns beide
Warum?
Lag es daran, dass sie mich früh um fünf mit lauten Geschrei zu sich rief, um mir zu sagen, dass sie gerne zu mir kommen würde?
Lag es daran, dass ich nicht wieder einschlafen konnte?
Lag es daran, dass sie zum Zähneputzen wieder 15min brauchte?
Lag es daran, dass sie in Tränen ausbrach, weil ihre Strumpfhose auf links gezogen war?
Oder dass sie wütend wurde, weil sie mein "hmhm" als Antwort auf einen Satz überhörte und laut zu weinen beginn, weil sie meinte, ich hätte ihr nicht zugehört?
Lag es an der verschütteten Cornflakesmilch, die sie sich selbst eingoss?
Oder an dem pitschnassen Waschlappen, mit dem sie die Milch aufwischen wollte, aber stattdessen nur die stoffgepolsterten Stühle unter Wasser setzte?
Ich schreie! So laut ich kann.
Und es fühl sich komisch an. Schon während ich die lauten Töne aus meinem Mund kommen höre, fühle ich mich fremd und seltsam Die Stimme verändert sich, sie wird heiser, tiefer, scheint gar nicht mehr meine zu sein, füllt den ganzen Raum und kommt von überall her.
Darf ich mein Kind anschreien?
Bin ich dann authentisch? Bin ich einfach ein Mensch, der seinen Emotionen freien Lauf lässt, sie nicht unter Kontrolle hat?
Ich muss kurz raus. An die frische Luft.
Ich entscheide mich die Mülltonne von der gegenüberliegenden Straßenseite zurück zu holen. Ich gehe ohne Jacke raus, damit mir die Kälte ein wenig den Kopf frei pustet.
Auf dem Weg dahin höre ich in der morgendliche Stille Geschrei in einem Nachbarhaus.
Die Satzfregmente, die da durch die Luft fliegen, klingen ganz ähnlich, wie die, die bei uns zu Hause gerade noch herumwirbelten. Laut! Teilweise gemein, wütend. Hilflos.
Ich denke mir, dass es beruhigend ist, dass es nicht nur mir so geht.
Und dennoch kommen mir die Tränen in die Augen.
Das war nicht fair ihr gegenüber.
Ich mag mich selbst nicht, wenn ich sie anbrülle.
Es ist ein Kontrollverlust und ich verliere die Kontrolle nicht gern. Erst recht nicht ihr gegenüber.
Ihre REaktion darauf verstört mich meist noch mehr. Sie wird leise. Sie schämt sich, weil sie mich wütend gemacht hat und ist wütend auf sich selbst, weil sie mir die Stimmung verdorben hat.
Es bricht mir das Herz.
Ich schreie nicht oft. Und ich schreie nie ohne Reue. Es tut mir leid!
Ich möchte mich in diesen Situationen gerne mehr unter Kontrolle habe. Denn ich weiß, dass dieser Kontrollverlust nichts besser macht. Dass er nichts bringt. Keine Erleichterung, keine Ruhe.
Alles was bleibt ist ein kratziges Gefühl im Hals, dass mich noch eine Weile erinnert und mich sie an diesem Tag schmerzlich vermissen lässt, wenn ich bei der Arbeit sitze.
Nachdenkliche Lieblingsgrüße!
Edit:
Ein gutes Buch zum Thema, dass mir eine Leserin gerade empfohlen hat:
Mama, warum schreist du so laut?
Danke Sabrina, für den Tipp und die nette Mail zum Thema.
Nachdenkliche Lieblingsgrüße!
Edit:
Ein gutes Buch zum Thema, dass mir eine Leserin gerade empfohlen hat:
Mama, warum schreist du so laut?
Danke Sabrina, für den Tipp und die nette Mail zum Thema.